Land der Vielfalt
Jordanien erstreckt sich über eine Fläche von etwa 90.000 Quadratkilometern. Seine Nachbarstaaten sind Palästina, Israel, Syrien, Irak, Saudi-Arabien und Ägypten.
Die Landschaft Jordaniens ist von großer Vielfalt geprägt.
Amman, die Hauptstadt Jordaniens, liegt im Norden des Landes und bietet eine moderne Atmosphäre mit einer Mischung aus traditioneller und zeitgenössischer Architektur. Der Großraum Amman umfasst etwa 4 Millionen Einwohner. Von den offiziell etwa 760.000 Geflüchteten überwiegend syrischer Nationalität (hinzu kommen etwa 600.000 nicht registrierte) in Jordanien lebt ein großer Teil im Großraum Amman.
In Amman finden sich viele Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und kulturelle Sehenswürdigkeiten wie das römische Theater und die Zitadelle.
Im Westen des Landes erstreckt sich das Jordantal, das vom Fluss Jordan durchzogen wird. Das Jordantal ist eine fruchtbare Ebene und bildet einen Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs. Seine landwirtschaftliche Produktion hat für das Land eine wichtige Bedeutung.
Am Ende des Jordantales erstreckt sich das Tote Meer, mit 430 m unter dem Meeresspiegel der tiefst gelegenste See der Erde.
In der Region des Nordens gibt es Naturparks wie den Dibeen-Wald und das Ajloun-Naturreservat, die Wanderwege und die Möglichkeit bieten, die reiche Tier- und Pflanzenwelt der Gegend zu erkunden. Wälder und Olivenbaumhaine prägen diese Landschaft.
Die geografische Lage Jordaniens hat auch Einfluss auf das Klima des Landes. Im Allgemeinen ist das Klima in Jordanien trocken und heiß, mit heißen Sommern und milden Wintern. Höhere Gebiete, wie das Gebiet um Shobak, können jedoch kälter sein und sogar Schnee bekommen.
Im Süden und Osten des Landes dominiert die Wüstenlandschaft die Region.
Die Wüste Wadi Rum ist eine bekannte Touristenattraktion und bekannt für ihre beeindruckenden Sandsteinformationen und ihre natürliche Schönheit. Die Wüste Rub al-Khali, auch als das "leere Viertel" bekannt, erstreckt sich von Jordanien über Saudi-Arabien bis in den Jemen und ist eine der größten Sandwüsten der Welt.
Jordanien hat eine reiche und vielfältige Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Das Land war einst Teil des Großreichs der Nabatäer, die für ihre faszinierenden Felsenstädte bekannt waren, darunter Petra in Jordanien, eine UNESCO-Weltkulturerbestätte.
Jordanien war lange Zeit auch ein Teil des Römischen Reiches und später Teil des islamischen Kalifats.
Im Jahr 1921 erlangte Jordanien unter der britischen Mandatsverwaltung eine gewisse Autonomie. 1946 wurde das Land offiziell unabhängig und König Abdullah I. wurde zum ersten König von Jordanien gekrönt. Sein Nachfolger, König Hussein, regierte das Land von 1983 bis zu seinem Tod 1999 und spielte eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung und Modernisierung von Jordanien.
Sein Nachfolger König Abdullah II. bin al-Hussein regiert seitdem das Land.
In den letzten Jahrzehnten hat Jordanien mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, darunter politische Instabilität in der Region, Flüchtlingskrisen und wirtschaftliche Probleme. Das Land hat sich jedoch als vergleichsweise stabil erwiesen.
Die jordanische Gesellschaft ist multiethnisch und multikulturell geprägt, mit einer ethnischen Vielfalt von Arabern, Palästinensern, Beduinen und anderen. Der Islam ist die vorherrschende Religion und hat einen großen Einfluss auf die Gesellschaft. Knapp drei Prozent der Einwohner sind Christen. Die Mehrheit der Christen gehört der griechisch-orthodoxen Kirche an. Das religiöse Zusammenleben von Muslimen und Christen ist durch gegenseitigen Respekt geprägt.
Das Bildungssystem in Jordanien hat sich in den letzten Jahren entwickelt und das Land bemüht sich, die Bildungsstandards zu verbessern. Die Deutsch-Jordanische Universität (German-Jordanian University, GJU) ist eine von zehn staatlichen jordanischen Universitäten. Die DJG pflegt intensive Kontakte zu ihr und den deutschen Partneruniversitäten.
Jordanien ist ein wichtiger Akteur in der Region und spielt eine Rolle in verschiedenen regionalen und internationalen Angelegenheiten. Es hat Friedensverträge mit Israel und arbeitet daran, politische Stabilität in der umstrittenen Region zu fördern.
Deutschland und Jordanien pflegen seit 1953 diplomatische Beziehungen (2023: 70-jähriges Jubiläum).
(Autor: Andreas Stechbart)
Weitere interessante Informationsquelle:
Sympathie Magazine: "Jordanien verstehen" ISBN: 978-3-945969-57-1